New Work - leeres Buzzword oder eine echte Neuerung unserer Arbeitswelt?

von

Jessica Krahl

New Work – Work-life-balance – Mindset – Coworking – Shared Offices  

Alles Buzzwords, die nicht nur die Social Media, Business Portale und News Landschaft prägen und fluten, sondern auch den aktuellen Arbeitsalltag.  

Doch was genau steckt dahinter? Woher kommt der Begriff „New Work“? Was bedeutet er? Wird das Konzept bleiben und was fangen wir am besten damit an? 

Spätestens durch die Corona-Pandemie und die sprunghafte Umgestaltung zahlreicher Arbeitswelten, ist mit dem Begriff New Work jeder vertraut und Unternehmen sind immer mehr gefordert, sich mich dem Thema aktiv auseinanderzusetzen.

Umso spannender, dass es sich bei diesem Konzept nicht etwa um einen neuen, Pandemie getriebenen Denkansatz handelt, sondern er bereits 1970 durch den österreichisch-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt wurde.  

Die US-amerikanische Automobilbranche sah sich Ende der 70er Jahre durch Automatisierung mit dem Problem der Massenentlassungen konfrontiert. Bergmann schlug daher vor, die Arbeiter:innen nicht gänzlich zu entlassen, sondern jeweils für ein halbes Jahr weiterhin anzustellen und ihnen das andere halbe Jahr die Möglichkeit zu geben, herauszufinden was sie

„wirklich, wirklich im Leben wollen und wie sie damit Geld verdienen können“

(Bergmann, 2017, S.10).

 Ihm fiel auf, dass bei der Fließbandarbeit weder Fröhlichkeit, noch Leidenschaft herrschte sondern diese Tätigkeit lediglich ertragen wurde. Er sah aber nicht ausschließlich notwendiges Übel in der Arbeit an sich, sondern einen stärkenden und erfüllenden Teil im Leben eines Menschen, welcher nicht nur Zeit rauben sondern auch Sinn stiften kann und sollte.

Dies spiegelt seinen Kerngedanken der New Work – Arbeit als Erweiterung der eigenen Wünsche und Freiheit – zu betrachten wider und stellt auch bis heute Mittelpunkt des Konstruktes dar, denn:

Aktuell befinden wir uns in einer ähnlichen Lage.

Auch jetzt gerade verändern sich unsere Arbeitsinhalte und -aufgaben durch den technologischen Aufschwung und die Digitalisierung rasant.

Standard Großraumbüroszene mit arbeitenden Menschen
Großraumbüro - Quelle: unsplash

Insbesondere standardisierte und (damit) zeitlich terminierte, administrative Prozesse müssen immer weniger durch Menschenhand betreut und kontrolliert werden, was uns Möglichkeiten gibt, Arbeitszeiten und -orte zu variieren und flexibel zu gestalten.

Normale“ Konzepte wie beispielsweise 9-to-5-Office Jobs werden damit zunehmend unattraktiver.

New Work fordert #mindset. #purpose, #skill und #value. Sie soll #transparent und #people focused sein.

Nur weitere – inhaltslose –  Buzzwords?  

Arbeitnehmer:innen wollen als Individuen in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt und in der Entwicklung ihrer Kompetenzen unterstützt werden. Sie fordern Sinnhaftigkeit und Identitätsklarheit. Arbeit soll und kann daher nicht allein Mittel zum Zweck sein, sondern muss Nutzen bringen und sich an Werten, die die Menschen leben, orientieren. Es geht uns um lebenslanges Lernen, Teilen, eine Ergänzung zum eigenen Wachstum und Fortschritt.

Wir suchen nach Erfüllung durch Leidenschaft an dem, was wir tun.

 Dadurch verändern sich neben der eigentlichen Ausgestaltung von Arbeit auch die Arbeitsumgebungen und -zeiten.

bunt und offen gestalteter Workspace mit Tischtennisplatte im Zentrum
Coworking Space - Quelle: unsplash

Ein häufig gezeichnetes Bild von Unternehmen, welche New Work „leben“, sind Kicker-Tische, kostenloses Obst und Fitnessangebote, der Wandel zu Remote-Work oder Coworking Spaces, die Veränderung von Arbeitstiteln und eine Verringerung von Führung.

Teilweise können diese Faktoren das Gefühl von Veränderung und Lifestyle unterstützen und Teams ein besseres Arbeitsklima vermitteln. Doch kratzen sie oft nur an der Oberfläche und werden ohne ein Umdenken von Strukturen auch in den hippesten Start-Ups nicht den eigentlichen Gedanken – sinn- und identitätsstiftender Arbeit – bringen.  

Dabei ist es genau dieser Kerngedanke, welchen idealerweise alle Unternehmen- unabhängig ihrer Größe oder auch Alter - durch das Leben im Inneren nach außen zeigen sollten. Er kreiert ein attraktives und innovatives Bild am Arbeitsmarkt und macht das Unternehmen als Arbeitgeber:in erst interessant.

Stichwort: Employer Branding und Fachkräftemangel

Long story short – New Work umfasst fortlaufende Veränderungen von Arbeitswelten, die Bedeutung dieser und vor allem die Anforderungen aus Unternehmer:innen- und Arbeiter:innen-Sicht. Sie hat in den vergangenen Jahren die Medienlandschaft geprägt, rasant an Präsenz gewonnen und wird dies mit Sicherheit auch über die nächsten Jahre. Dabei wird für Unternehmen nicht der Begriff an sich, aber ein Umdenken in der Gestaltung von Arbeit zum echten Wettbewerbsvorteil.

In folgenden Beiträgen gehen wir daher insbesondere tiefgreifender auf die Ausgestaltung von gelebter New Work - bezogen auf räumliche und zeitliche Konzepte ein.  #coworking #sharedoffices #worklifebalance #worklifeblending

#staytuned

Quellen: 

Bergmann, F. (2017) Neue Arbeit, Neue Kultur. Freiburg: Arbor.

Brommer, D., Hockling, S., &Leopold, A. (2019). Faszination New Work: 50 Impulse für die neue Arbeitswelt. Wiesbaden: Springer Gabler.

Hornung, S. (2018) Interview zu New Work Frithjof Bergmann: „Ich ärgere mich sehr, sehr tüchtig“. Haufe Personalmagazin.https://www.haufe.de/personal/hr-management/frithjof-bergmann-uebt-kritik-an-akteuller-new-work-debatte_80_467516.html.Zuletzt zugegriffen: 27.01.2022

Spath, D., Westkämper, E. ,Bullinger, H., & Warnecke, H. (2017). Neue Entwicklungen in der Unternehmensorganisation. Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

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